Klaus-Peter Kossakowski: Computer-Würmer

Klaus-Peter Kossakowski: Computer-Würmer

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2.1.2 Process Migration

Bei den Forschungen auf dem Gebiet der Process Migration wird nach Wegen gesucht, um die Ausführung eines Prozesses von einer Maschine auf eine andere zu übertragen. Experimente in dieser Richtung fanden bereits sehr früh statt. Das etwa 1970 entwickelte Programm Creeper ist bereits diesem Gebiet zuzuordnen. In einem Übersichtsartikel zu diesem Thema wird definiert:

"We define process migration as the transfer of a sufficient amount of a process's [sic!] state from one machine to another for the process to execute on the target machine."

[Smith 1988, S. 1; Hervorhebung des Originals]. In bezug auf Würmer gelten die folgenden grundlegenden Aussagen, durch die sie sich von anderen Mechanismen der Process Migration unterscheiden:

"The worm program makes decisions about where and when to move."
"The program logic is aware of the distributed nature of the computation."

[Smith 1988, S. 35]. Die erste Aussage ist, zusammen mit der grundlegenden Definition eines Computer-Wurms, entscheidend für die Beurteilung eines Computer-Wurms in einem verteilten System. Ist diese Aussage nicht erfüllt, sind Ziel und Zeitpunkt für den Prozeß nicht relevant und seine Ausführung ist unabhängig von dem jeweiligen Rechner; ein solcher Prozeß kann nicht als Computer-Wurm bezeichnet werden.

Die durch die zweite Aussage geforderte Berücksichtigung der Verteilung der Wurm- Segmente kann meines Erachtens nur auf die Wahl eines anderen Rechners als Ziel der Ausbreitung bezogen werden. Allein die Ausbreitung bildet die Grundlage der in Unterabschnitt 1.2.3 aufgestellten Klassifikation, in der darüber hinaus keine Anforderungen an die Anwendung eines Computer-Wurms oder die Kommunikation bzw. Kontrolle zwischen den zugehörigen Segmenten gestellt werden.

Literaturangaben:

[Smith 1988]: A Survey of Process Migration Mechanisms / Smith, J. M. - In: ACM SIGOPS Operating Systems Review. - Vol. 22, Nr. 3, Juli 1988, S. 28-40.